Facebook Instagram Whatsapp Meryem & Maria feiern das Ramadanfest “Die beste Party ever.”Leonie, 9 Jahre alt Ganz spontan habe ich mich am Sonntag entschieden, am zweiten Tag des Ramadanfestes eine Kinderfeier zu organisieren. Ja, das Ramadanfest, und nicht das Zuckerfest 🙂 Zuckerfest klingt für mich wie Plätzchenfest. (Eine ausführliche Erklärung zu diesem Thema findest du hier. Nachdem ich mich entschieden habe, die Freunde und Freundinnen meiner Kinder zur Kinderfeier einzuladen, habe ich auf Canva eine Einladung erstellt. Alle, außer zwei Mütter haben sofort zugesagt. Wir hatten 17 Kinder auf unserer Einladungsliste. 15 Kinder und 6 Mütter sind gekommen. Am Montag habe ich für die Kinder Bayram-Geschenke gekauft. Was habe ich gekauft? Einen Stoffbeutel und einen Textil-Marker. Die Vorlage habe ich bei Canva erstellt und hier hochgeladen. Du kannst sie kostenlos herunterladen. Die andere Mütter haben ebenfalls Geschenke für die Kinder mitgebracht. Vielen Dank für eure Mühe liebe Mine und Derya! Für die Baklavaliebhaber habe ich am Dienstag um 23 Uhr angefangen, Baklava zu machen. Ich konnte nicht früher anfangen, weil wir zum Iftar Besuch hatten. Irgendwie backe ich seit Jahren erst ab 23 Uhr 🙂Den Pizzateig und den Kuchen für die Cake Pops hat mein Mann zubereitet. Um 15 Uhr kamen die ersten Gäste. Da die Kindergartenkinder mit dem KiGa unterwegs waren und die Bahn eine Verspätung hatte, kamen sie erst so gegen 16:15 Uhr zur Feier. Die ersten 45 Minuten haben wir mit den Großen getanzt und gespielt. Die Kindergartenkinder sind da… Wir haben mit den Seifenblasen getanzt. Nach einigen Tanzrunden haben wir zwei Gruppen gebildet. Gruppe 1: Team Cake Pop Gruppe 2: Team Pizza Während die Gruppe 1 die Cake-Pop-Masse zu Kugeln geformt hat, hat die Gruppe 2 Pizza gebacken. Dann haben wir gewechselt. Die Mütter haben fleißig mitgeholfen. Vielen vielen Dank liebe Diana, Christina, Mine, Derya und Fatima Zahra. Später haben die Kinder gegessen und die Cake Pops dekoriert. Und nach dem Dekorieren haben wir mit den Müttern Kaffee getrunken. Die Kinder haben sich alleine beschäftigt. Wir wurden mit Eid-Geschenken überrascht. Sogar unsere Nachbarin Tante I. kam vorbei.Ich bedanke mich für eure Wertschätzung. Meryem und Maria hatten einen wundervollen Tag. Sie haben sich bei allen Kindern bedankt. Die Party endete um 18:30 Uhr, aber einige Kinder wollten noch nicht gehen. Die Kinder unserer Nachbarn blieben sogar bis 21 Uhr. Gemeinsam haben wir aufgeräumt. Die große Tochter unserer Nachbarin sagte zu mir “Am meisten hat mir der Klatsch Tanz (Damat Halayi) gefallen. Können wir wieder tanzen?” Bevor sie nach Hause gegangen sind, haben wir noch eine Runde im Garten getanzt. Es war ein wundervoller Tag! Besonders für die Kinder. Man hat gesehen, dass die Unterschiede für die Kinder überhaupt keine Rolle spielen-Ob Herkunft, Religion oder kultureller Hintergrund. Auch für Erwachsene nicht. Gemeinsam konnten wir das Ramadanfest feiern und die Freude am Beisammensein teilen. Schon seit Jahren feiern wir die Feste gemeinsam mit unseren Freunden und Nachbarn. Vor 10 Jahren hatten wir in unserem Gebäude 17 NachbarInnen, von denen 15 StudentInnen waren. Ich habe die StudentInnen jedes Jahr zu uns zum Weihnachtsessen eingeladen, obwohl wir zu Hause kein Weihnachten gefeiert haben- und das wussten sie auch! Den Esstisch habe ich weihnachtlich dekoriert, die Geschenke entsprechend verpackt. Für eine Studentin, die sich vegan ernährt hat, habe ich vegan gekocht. Alle anderen haben Kebap gegessen. “So ein Weihnachtsessen habe ich noch nie erlebt” sagte eine Studentin (19 J.) zu uns. Meine Beiträge wurden in den Sozialen Medien heftig kritisiert, vor allem in der muslimischen Community. Viele fragten: “Warum machst du so was? Sie gratulieren uns auch nicht zu unseren Festen” Erstens, gibt es für mich kein “sie” und “wir” Wer sind “sie”? Wer sind “wir”?Für mich gibt es nur “unsere Gesellschaft”Ich versuche mich von Menschen fernzuhalten, die mich als “Ausländerin”, “Türkin”, “türkische Frau” bezeichnen und versuche in meiner Gesellschaft als Frau, Mutter, Pädagogin, Bloggerin teilzuhaben. Ich bin im Kindergarten oder in der Schule nur eine Mutter, keine “türkische Mutter”Ich bin eine Nachbarin in unserer Straße, keine “türkische Nachbarin”Ich bin eine Pädagogin in unserem Bildungsträger, keine “türkische Mitarbeiterin” Zweitens.Ja, die Kritiker hatten Recht. Vor Jahren habe ich an muslimischen Festen nur von 4-5 (nichtmuslimischen) Freunden Nachrichten bekommen. Aber dieses Jahr waren es 30 Nachrichten. Ich lege großen Wert auf menschlichen Beziehungen und konzentriere mich auf das Gute. Ich schätze jeden Moment und jede Begegnung, die ich mit den Menschen teile, die mir am Herzen liegen. Diejenigen, die mich persönlich kennen, wissen ganz genau, warum ich so viele Partys organisiere. Warum habe ich die StudentInnen zum Weihnachtsessen eingeladen? Als ich Studentin war habe ich oft Hilfe gebraucht. Manchmal einen Fahrer, der mit mir Einkaufen geht, manchmal einen netten Nachbar, der seinen Mixer ausleihen kann. Vielleicht haben meine NachbarInnen auch Hilfe gebraucht und sie konnten es mir nicht sagen. Bevor ich meine Hilfe angeboten habe, wollte ich, dass wir uns näher kennenlernen. Die Studenten hatten kein Wohnzimmer. Unser Wohnzimmer war wie ein Aufenthaltsraum im Gebäude.Mal haben wir uns zum Fastenbrechen getroffen, mal zum Weihnachtsessen, mal einfach so zum Tee trinken. Wir waren wie eine Familie.Manchmal bekam ich Nachrichten wie diese:“Ich vermisse meine Mutter, darf ich kurz zu dir kommen”“Ich habe mich von meinem Freund getrennt. Mir gehts nicht gut. Können wir kurz reden?”“Wir bekommen heute Abend Besuch. Kannst du uns bitte dein Geschirrset ausleihen?”“Können wir deinen Stabmixer haben?”Nach drei tollen Jahren sind wir umgezogen. Irgendwann wurde ich Mutter und habe durch meinen Sohn neue Menschen kennengelernt: Mütter, die ihre Kinder in einer offenen Gesellschaft aufwachsen lassen wollen und die mich akzeptiert haben, wie ich bin. Wir haben uns jede Woche getroffen, gemeinsam gekocht und gegessen. Da wir nur Halal-Fleisch essen, wurde ausschließlich vegetarisch gekocht. Ich durfte immer in einer Ecke mein Gebet verrichten. Sonst wäre ich um diese Uhrzeit nicht dort gewesen, besonders im Winter. Die Gebeszeiten sind im Winter zu kurz. Als meine Tochter 6 Monate alt war, haben wir unser erstes gemeinsames Fest gefeiert: Eid ul Adha, auch bekannt als Opferfest oder Annäherungsfest. Sechs Monate später haben wir gemeinsam Weihnachten gefeiert. Unsere Kinder wussten, dass wir unterschiedliche Feste feiern. Ich habe meinen Kindern gesagt “A und B feiern Weihnachten und wir feiern