Ramadan, Ostern und Pessach fallen dieses Jahr wieder zusammen.

Am 11. März begann Ramadan und am 31. März ist Ostern. Ab dem 10. April feiern wir das Ramadanfest, ab dem 22. April wird das Pessach-Fest gefeiert. Letztes Jahr haben wir in dieser Zeit Plätzchen für die 2. Klässler gebacken. Unsere alte Klassenlehrerin war von der Idee begeistert. (Die Fotos findest du in der Galerie

Wie bin ich auf diese Idee gekommen? 

Mein Sohn kam von der Schule nach Hause und sagte zu mir “Ich verstehe nicht, warum wir nur Ostergeschenke machen. Wir feiern bald auch ein Fest. Warum machen wir für euch keine Ramadangeschenke?” 

Ich sagte zu ihm “Lass uns das Ramadangeschenk vorbereiten. Wenn du willst, können wir für deine Klasse backen und unsere Wünsche auf eine Karte schreiben.”   

Dann backten wir gemeinsam Mondkekse und Osterplätzchen und wünschten den Kindern gute gesegnete Festtage zum Osterfest, zum Ramadan und zum Pessach-Fest.

Morgen ist der letzte Schultag vor den Osterferien. Ein aufregender Tag für die Kinder, der mit einem gemeinsamen Frühstück in der Schule gefeiert wird. Dieses Jahr entschied sich mein Sohn wieder, unsere selbstgebackenen Leckereien mitzunehmen, um sie mit seinen Freunden zu teilen. Wir machten uns ans Werk und backten am 9. Ramadantag gemeinsam die Plätzchen. Ehrlich gesagt, wusste ich nicht genau, welche Ausstechform zum Pessach-Fest passen würde. Ich hatte mich für eine Blumenform entschieden. Aber die Ausstechform, die ich hatte, konnte ich gestern nicht finden. 

Während wir die Plätzchen für die Schule vorbereiteten, konnte ich nicht umhin, über die Bedeutung von interkultureller und interreligiöser Arbeit in der Schule nachzudenken. Unsere Gesellschaft ist vielfältig und multikulturell, und ich kenne zahlreiche Eltern, die bereit wären, die Schule und Kita bei solchen Bemühungen zu unterstützen. Schulen und Kitas spielen eine entscheidende Rolle dabei, Kinder für diese Vielfalt zu sensibilisieren und zu befähigen, sie zu akzeptieren und zu schätzen. 

Die Vorlage findest du im Menü, unter Download

 Das gemeinsame Backen von Osterplätzchen und Mondkeksen war für mich mehr als nur ein Spaß mit meinen Kindern. Es war eine Gelegenheit, über Unterschiede zu sprechen und Gemeinsamkeiten zu entdecken. Die Fragen meiner Kinder brachten mich zum Nachdenken: 

Mama, warum machen wir im Ramadan in der Schule nichts? 

Mama, warum kennen viele Menschen Ramadan nicht?  

Mama, warum sagen sie “Türken machen Ramadan”? Das stimmt doch nicht. Muslime fasten. Auch deutsche Muslime.

Mama, darf ich in den Ferien Fasten, weil in der Schule ist es verboten oder?

Mama, warum nennen alle das Ramadanfest Zuckerfest?

Mama, können wir Familien, die im Ramadan nicht fasten, zum Fastenbrechen einladen?

Mama, können wir im Garten Ostereier suchen?

Mama, bekomme ich auch ein Ostergeschenk?

Meine Tochter (5) wünschte sich sogar vom Osterhasen einen Pokemon-Ball. 🙂 Als ich von der Arbeit nach Hause kam, sah ich diese Karte auf dem Tisch: 

 

Wir haben im Ramadan noch andere Pläne.

Die Freunde meines Sohnes haben wir an Ostern zum Fastenbrechen eingeladen. Den Abend nennen wir “Ramadan trifft Ostern.”

(so wie letztes Jahr: Ramadan trifft Ostern 2023)

Und die Freundinnen meiner Tochter haben wir mit ihren Familien zum Fastenbrechen eingeladen. 

Die Fotos findest du unter dem Blogbeitrag “Was macht Meryem im Ramadan?” unter Tag 8

Möge diese besondere Zeit des Jahres uns alle daran erinnern, dass wir durch gegenseitigen Respekt und Verständnis eine Welt schaffen können, in der jeder seinen Platz hat und sich willkommen fühlt. 

Mögen diese Feierlichkeiten uns alle näher zusammenbringen und uns daran erinnern, dass wir in unserer Vielfalt vereint sind. 

In diesem Sinne wünschen wir allen ein frohes Osterfest, einen gesegneten Ramadan und ein fröhliches Pessach! 

 


(Die Vorlagen findest du im Menü, unter Download)

Hier ist der Text:

Liebe Kinder, 

Wir wünschen euch schöne Osterferien!

Möge diese besondere Zeit euch Freude, Glück und Frieden bringen,

ganz egal welches Fest ihr feiert!

Genießt die Leckereien und habt eine fantastische Zeit mit euren Familien. 

Frohe Oster, Ramadan Mubarak und ein gesegnetes Pessach!

Eure Eltern!

Tierisch schöne Weihnachten

Tierisch schöne Weihnachten In unserer Grundschule läuft gerade eine Spendenaktion für den Tierschutzverein.  Wir haben beschlossen, dabei mitzumachen. Vor drei Tagen haben wir unsere Spendenbox verschönert.  Klar, man könnte die Spenden einfach so abgeben, aber ich mag es, Dingen meinen persönlichen Touch zu geben. IIch möchte auch meinen Kindern beibringen, alte Pakete weiterzuverwenden, anstatt sie sofort wegzuwerfen. Denn wenn wir aus etwas Gebrauchtem wieder etwas Schönes machen, zeigen wir Wertschätzung gegenüber den Gegenständen und den Menschen, die wir beschenken. Genau deshalb lagere ich alle Online-Bestellungen zunächst in meinem Keller, um daraus später individuell gestaltete Päckchen und Schachteln zu kreieren. So brauche ich nur selten fertige Geschenkschachteln zu kaufen. Wenn mir dafür die Zeit fehlt, greife ich zwar auch mal zu einer fertigen Box, aber so oft es geht, bastle ich lieber selbst. Ich habe gemerkt, dass mir solche kreativen Momente in letzter Zeit richtig gut tun. Sie schenken genau die Energie, die ich momentan so dringend brauche. Ich gehöre zu den Menschen, denen es schwerfällt, mit Stress umzugehen, wenn im Alltag kreative Pausen fehlen.  Vielleicht geht es dir ähnlich. Nimm die Zeit für kreative Pausen.   Warum wir als muslimische Familie an Weihnachten spenden.. In einem anderen Beitrag habe ich darüber geschrieben, warum wir als muslimische Familie auch zu Weihnachten spenden.  Wir waren schon im letzten Ramadan in Kontakt mit dem Tierschutzverein. Damals haben wir Spendenboxen zu Ostern und Ramadan gestaltet und sind sogar an einem Freitag vorbeigegangen, um die Tiere kennenzulernen und den Vereinsmitgliedern ein wenig unter die Arme zu greifen. Meine Tochter war damals so begeistert, dass sie am liebsten jede Woche hingehen wollte, um den Tieren nahe zu sein.  Warum nicht auch im Ramadan spenden? Die Schulen und Kitas könnten auch während des Ramadans eine Spendenaktion starten. Ich bin sicher, dass viele muslimische Familien dann bereit wären zu spenden. Viele Menschen glauben immer noch, dass muslimische Kinder oft aus finanziell schwachen Familien kommen. Sie denken, dass diese Eltern nicht viel tun können. Das stimmt nur zum Teil. Es gibt viele muslimische Familien ohne finanzielle Probleme. Manche von ihnen sind Chefs in bekannten Unternehmen. Sie spenden im Ramadan große Summen, aber nur dort, wo sie sich wertgeschätzt fühlen. Manche Menschen entscheiden sich bewusst gegen Spenden an Schulen oder Kitas, weil sie den Eindruck haben, dass ihre religiösen Feste dort nicht genügend Beachtung finden. Würde der Ramadan in Bildungseinrichtungen mehr geschätzt, wären diese Eltern möglicherweise eher bereit, etwas zurückzugeben. Eigentlich braucht es keine besondere Wertschätzung, um zu spenden. Wer gern teilt, spendet immer und überall. Dennoch ist es für muslimische Eltern noch nicht selbstverständlich, an Schulen oder Kitas zu spenden. Um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, wäre es schön, wenn Bildungseinrichtungen den Ramadan mehr würdigen würden. Zwischen Wertschätzung und Befürchtung Ich kenne viele Menschen, die in Schulen oder Kitas arbeiten, einige sogar in Leitungspositionen. Eine nicht-muslimische Lehrerin erzählte mir, dass sie für ihre Klasse einen Ramadankalender gestaltet hat. Sie hat die Eltern vor Beginn des Ramadans darüber informiert. Schon am ersten Tag brachte eine Mutter Ramadan-Kekse mit. Die Lehrerin freute sich, dass ihre Idee bei den Eltern gut ankam. Die muslimische Eltern könnten sogar die Klassenkasse für den Ramadankalender auffüllen oder einen Ramadankalender der Schulklasse schenken und somit die LehrerInnen entlasten. Selbstverständlich in Absprache mit der Schulleitung.  Viele LehrerInnen möchten ihren muslimischen SchülerInnen mehr Wertschätzung schenken. Gleichzeitig haben sie jedoch Angst, dass manche Eltern damit nicht einverstanden wären. Angst haben alle Eltern. Genau aus diesem Grund erlauben manche muslimische Eltern ihren Kindern nicht, weihnachtliche Figuren zu basteln oder am Gottesdienst teilzunehmen. Wenn Eltern, egal welcher Religion, der Schule nicht erlauben, ihren Kindern etwas über andere Religionen zu erklären, wie sollen wir dann in einer Gesellschaft zusammenleben, in der Religion eine wichtige Rolle spielt?   Meryem und Maria wünschen euch eine besinnliche Weihnachtszeit.  Bleibt gesund, genießt die Zeit mit euren Liebsten und lasst uns gemeinsam hoffnungsvoll ins neue Jahr blicken.    Blog unterstützen Post Views: 93

Weiterlesen »

Weihnachtsplätzchen für den Fußballverein

Weihnachtsplätzchen für den Fußballverein Meryem und Maria haben gestern Weihnachtsplätzchen für den Fußballverein gebacken. Der Verein organisiert dieses Wochenende einen Weihnachtsmarkt und hat seine Mitglieder um Unterstützung gebeten. Als leidenschaftliche Hobbybäcker war es uns sofort klar, dass wir gerne mitmachen. Plätzchen backen gehört für uns zur Vorweihnachtszeit dazu, auch wenn wir selbst Weihnachten nicht feiern. Es war eine schöne Gelegenheit, Zeit mit den Kindern zu verbringen und gleichzeitig etwas Gutes zu tun. Ich mag es, den Teig mit meinen Händen zuzubereiten. Backen hat für mich etwas Therapeutisches. Es beruhigt mich und bringt mich in den Moment. Doch seit ein paar Jahren, in denen der Alltag immer voller wird, greife ich oft auf den Thermomix zurück, um Zeit zu sparen. So war es auch heute. Wir haben uns für einen klassischen Mürbeteig entschieden. Cookidoo Rezept: Mürbeteig Chefkoch Rezept: Butterplätzchen Meine Einkaufsliste: 4 Päckchen Butter, Zucker, Mehl, Eier, Zuckerstreusel Die Kinder hatten ihre Freude daran, Formen auszustechen, zu verzieren und natürlich zwischendurch zu naschen.  Während wir in der Küche beschäftigt waren, haben wir uns über Weihnachten unterhalten. Normalerweise stellen sie mir viele Fragen über Weihnachten und Religion, doch heute haben sie mehr erzählt als gefragt. Meine sechsjährige Tochter meinte ganz nebenbei: „Wir feiern eigentlich kein Weihnachten. Wir machen nur Geschenke.“ Das hat mich zum Nachdenken gebracht.  Seit mehreren Jahren beschenke ich unsere FreundInnen und NachbarInnen an Weihnachten, backe Weihnachtsplätzchen, verschicke Weihnachtskarten, lade Menschen zum Weihnachtsessen ein.  Das löste vor 10-12 Jahren auf Instagram eine Diskussion aus.  “Darf eine Muslimin so etwas machen?” Für manche Menschen offenbar nicht.  Auch nach all den Jahren bereue ich meine Entscheidung nicht. Meine Nachbarn waren StudentInnen, und dieses gemeinsame Essen hat uns näher gebracht. War das notwendig? Ich denke, ja. In einer Gesellschaft, in der viele Kulturen und Religionen zusammenleben, müssen wir Wege finden, uns zu begegnen und einander besser zu verstehen. Zurück zu unserer Unterhaltung.   „Ja, mein Schatz, das stimmt,“ antwortete ich.  „Wir feiern kein Weihnachten, wir feiern nicht die Geburt von Jesus Christus, aber wir beschenken unsere Freunde und gratulieren ihnen zu Weihnachten. In Deutschland ist Weihnachten eine wichtige Tradition. Viele Menschen feiern es, auch wenn sie nicht religiös sind. Es ist ein Teil der Kultur, die uns alle prägt.“ Ich erzählte den Kindern von meinen eigenen Kindheitserinnerungen:  „Ich wuchs mit weihnachtlichen Bräuchen auf. Im Kindergarten haben wir Weihnachtslieder gesungen, Sterne gebastelt und sogar an Gottesdiensten teilgenommen.“ Dann zeigte ich ihnen meine Kindergartenfotos. Heute, als religiöse Muslime, gestalten wir unser Zuhause nach islamischen Werten. Wir feiern zu Hause kein Weihnachten und dekorieren auch nicht weihnachtlich. Das hat mehrere Gründe. Zum einen empfinde ich es nicht als notwendig. Unser Zuhause spiegelt unseren Glauben wider, und das ist uns wichtig. Zum anderen empfinde ich die aufwendige Dekoration als zusätzlichen Stress. Wir dekorieren unser Haus im Ramadan.  Das heißt aber nicht, dass ich etwas gegen Weihnachtsdekoration habe. Ich liebe es, draußen die geschmückten Straßen, Gärten und Tannenbäume zu sehen. Ich stehe vor den Tannenbäumen und lese die Weihnachtswünsche der Kinder: „Ich wünsche Frieden“ steht auf einer Karte. Ich auch liebes Kind.   Mama bekommen wir auch ein Weihnachtsgeschenk? „Mama, bekommen wir auch ein Weihnachtsgeschenk?“ fragten meine Kinder.  Diese Frage kommt jedes Jahr auf. Früher haben unsere Freunde den Kindern kleine Geschenke gemacht. Vor zwei Jahren blieben die Geschenke aus, und die Kinder wünschten sich trotzdem welche. Vermutlich, weil sie wissen, dass viele andere Kinder welche bekommen. Gestern kaufte ich ein Nintendo-Spiel, das ich selbst spielen wollte. Als ich es ihnen überreichte, sagte ich: „Ach, das kann ja euer Weihnachtsgeschenk sein.“ Warum spenden wir an Weihnachten? Weihnachtszeit ist Spendenzeit. Viele Einrichtungen und Vereine bitten in der Weihnachtszeit um Unterstützung, und ich finde es wichtig, zu helfen. Spenden heißt, etwas mit anderen zu teilen, unabhängig davon, ob es Weihnachten oder Ramadan ist. Es gibt viele muslimische Familien, die gerade in der Weihnachtszeit spenden – sei es mit Geld, Sachspenden oder anderen Beiträgen.  Die Muslime in Deutschland spenden normalerweise im Ramadan. Der Fastenmonat ist für uns Muslime eine besondere Zeit des Gebens, aber leider wird das in Schulen, Vereinen oder Kitas oft übersehen. Ich wünsche mir, dass der Ramadan ähnlich viel Aufmerksamkeit in öffentlichen Einrichtungen bekommt wie Weihnachten. Und hoffe, dass muslimische Eltern künftig öfter im  Ramadan in Kitas, Schulen und Vereinen spenden.   Wo kann man spenden? Schulen, Kitas, Vereine Projekte und Hilfsorganisationen, Not- und Katastrophenhilfe, Umwelt und Naturschutz, Hungernden, Geflüchtete, Obdachlose, Tiere, Kinder im Kinderheim und Frauenhaus. Ich wünsche allen, die Weihnachten feiern, eine besinnliche Adventszeit.  Schöne Erinnerungen… Blog unterstützen Post Views: 137

Weiterlesen »

Alexa, was passiert nach dem Tod?

Immer wieder fragen mich meine Freundinnen, wie wir Alexa eigentlich nutzen.  Heute erzähle ich euch, welche Rolle Alexa in unserem Leben spielt und wie sie uns den Alltag erleichtert. Alexa, was passiert nach dem Tod? „Alexa, was passiert nach dem Tod?“ „Alexa, wann ist der Prophet Muhammed geboren?“ „Alexa, warum gehen Muslime zur Pilgerfahrt?“  “Alexa, wann ist das Ramadanfest?” Themen, über die im Kindergarten und in der Schule eher wenig gesprochen wird, besprechen meine Kinder mit Alexa. Eines Tages, als mein Sohn noch 6 Jahre alt war, kam er zu mir und meinte: „Mama, ich glaube, Alexa wurde von nicht-muslimischen Menschen entwickelt. Sie weiß nicht viel über den Islam.“ Und damit hatte er wohl recht 🙂  Alexa ist für uns mittlerweile mehr als nur eine Wissensquelle. Sie ist meine Assistentin, unsere Co-Mama. Sie hilft mir, den Mama-Alltag zu organisieren. Meine To-Do-Liste ist in der Alexa App gespeichert, und wenn ich mal in der Küche stehe und feststelle, dass die Eier ausgegangen sind, reicht ein kurzes  „Alexa, setze Eier auf die Einkaufsliste.“ Im Kinderzimmer ist der Kindermodus aktiviert. Alexa erkennt die Stimmen unserer Kinder und führt nicht alle Befehle aus. Mitgliedschaften abschließen? Spotify abspielen lassen? Solche Funktionen bleiben im Kindermodus gesperrt. “Die Offline-Zeit hat begonnen. Habt ihr Hausaufgaben?” Wir Mamas haben unsere Hände überall gleichzeitig und dabei bleibt die mentale To-Do-Liste nie stehen. Fragen wie: Haben wir Brot für die Brotdose? Haben die Kinder die Hausaufgaben gemacht? Haben wir genug Hosen und Oberteile in der Schulkiste? Was koche ich heute Abend?  Regnet es morgen? Haben die Kinder heute genug Wasser getrunken? Habe ich schon einen neuen Füller bestellt? … all das schwirrt mir permanent im Kopf herum. Da ist es eine große Hilfe, wenn Alexa ein paar dieser Fragen für mich übernimmt. Jeden Morgen um 7:15 Uhr erinnert Alexa die Kinder im Kinderzimmer:„Hast du dein Bett gemacht? Hast du deine Smartwatch eingepackt?“ Und wenn die Kinder um 14 Uhr von der Schule kommen:„Kinder, es ist Zeit, Wasser zu trinken!“ Diese Erinnerung kommt alle zwei Stunden. Um 16 Uhr fragt Alexa dann: „Die Offline-Zeit hat begonnen. Habt ihr Hausaufgaben?“ Und um 19 Uhr kündigt sie an: „Die schönste Zeit ist Kuschelzeit.“ Danach bereiten wir uns alle aufs Schlafen vor. Naja, fast alle. Meine Tochter lässt sich immer noch nicht so leicht überzeugen. Jeden Abend höre ich den gleichen Satz: „Ich hasse es zu schlafen!“ “Alexa, spiele mein Hörbuch ab!” Hörbücher sind bei uns der Renner. Jeder hat sein Lieblingshörbuch und hört es über Alexa. Da wir zurzeit kein Amazon Music Unlimited nutzen, müssen die Kinder abwechseln. Früher hatten wir ein Audible-Abo, aber irgendwann mussten wir uns zwischen Audible und Spotify entscheiden. Spotify hat gewonnen. Vor dem Einschlafen spielt Alexa oft Verse aus dem Koran. Und tagsüber, wenn es ruhig ist, läuft der Koran im Hintergrund, manchmal sogar in leeren Zimmern. Auf Audible gibt es einen schönen Koran für Kinder und Erwachsene (klicke hier), und auch auf Spotify haben wir einige Hörbücher, die ich hier gerne teile (klicke hier). “Alexa, wie hoch ist die Zugspitze?” Am Esstisch kommt es schon mal vor, dass die Kinder Fragen stellen, auf die wir keine Antwort haben. Da hilft es, einfach Alexa zu fragen:  „Alexa, wie hoch ist die Zugspitze?“  „Alexa, was ist die Hauptstadt von…?” “Alexa, wer ist ….?”  “Alexa, wann ist…?”  Eine ihrer Lieblingsfragen ist übrigens:  „Alexa, wer ist der Boss?“ Alexa, kannst du Türkisch? Die Kinder lieben es, mit Alexa in verschiedenen Sprachen zu sprechen. Zwar lässt sich Alexa bei uns nicht komplett auf Türkisch umstellen, aber Wörter übersetzen kann sie dennoch. “Alexa, kannst du Türkisch?”  “Alexa, wie sagt man auf Kroatisch ´Wie geht es dir?´”  “Alexa, kannst du auf Arabisch von 1 bis 10 zählen?” “Alexa, erinnere mich an Gebetszeiten” Fünf Mal am Tag erinnert uns Alexa an die Gebetszeiten:  “Es ist Zeit zu beten!” Hört Alexa immer mit?   Laut Amazon: Nein.  Aber wer weiß das schon? Werden wir nicht auch durch unsere Smartphones gehört? Im Kinderzimmer bleibt Alexa oft auf Stumm, und wenn ich ganz sicher sein will, ziehe ich den Stecker. Keine Werbung für Alexa Wie gesagt, das ist keine Werbung für Alexa. Aber weil mich so viele gefragt haben, wie wir sie nutzen, wollte ich unsere Erfahrungen teilen. Wir nutzen noch eine Tonie-Box. Post Views: 131

Weiterlesen »

Mach mit beim Vorlesetag!

Bildquelle: Der bundesweite Vorlesetag Mach mit beim Vorlesetag! Jedes Jahr am 15. November findet der bundesweite Vorlesetag statt. Ein Tag, an dem Menschen jeden Alters die Möglichkeit haben, sich ehrenamtlich zu engagieren und die Kindern die Welt der Geschichten näherzubringen. Es ist eine wunderbare Gelegenheit, etwas von seiner Zeit zu schenken und gleichzeitig einen bleibenden Eindruck im Leben der Kinder zu hinterlassen.  Wie kann ich am Vorlesetag mitmachen? Du kannst mit Kitas, Grundschulen, Bibliotheken oder Vereinen Kontakt aufnehmen. Viele Einrichtungen freuen sich über Freiwillige, die mit einem Buch in der Hand vorbeikommen und den kleinen ZuhörerInnen spannende oder lustige Geschichten vortragen.  Weitere Informationen findest du auf der Homepage von “Der Bundesweite Vorlesetag” Opa Ahmet liest vor Du traust dich nicht die Kitas und Grundschulen zu kontaktieren?  Dann organisiere eine Vorlesestunde zu Hause und lade die Freunde deiner Kinder ein.  Nach der Vorlesestunde könnt ihr mit den Kindern basteln oder gemeinsam Waffeln backen.  So entsteht nicht nur ein schöner Nachmittag, sondern auch ein Gefühl von Gemeinschaft und Zusammenhalt. Ich bin dabei, bist du auch dabei? Ich lese den Kindern am 15. November mein Kinderbuch “Meryem feiert im Kindergarten das Ramadanfest” vor. Meryem & Maria kommen mit!  Post Views: 152

Weiterlesen »

Meryem & Maria feiern das Ramadanfest

Facebook Instagram Whatsapp Meryem & Maria feiern das Ramadanfest “Die beste Party ever.”Leonie, 9 Jahre alt Ganz spontan habe ich mich am Sonntag entschieden, am zweiten Tag des Ramadanfestes eine Kinderfeier zu organisieren. Ja, das Ramadanfest, und nicht das Zuckerfest 🙂 Zuckerfest klingt für mich wie Plätzchenfest. (Eine ausführliche Erklärung zu diesem Thema findest du hier. Nachdem ich mich entschieden habe, die Freunde und Freundinnen meiner Kinder zur Kinderfeier einzuladen, habe ich auf Canva eine Einladung erstellt. Alle, außer zwei Mütter haben sofort zugesagt. Wir hatten 17 Kinder auf unserer Einladungsliste. 15 Kinder und 6 Mütter sind gekommen. Am Montag habe ich für die Kinder Bayram-Geschenke gekauft. Was habe ich gekauft?  Einen Stoffbeutel und einen Textil-Marker. Die Vorlage habe ich bei Canva erstellt und hier hochgeladen. Du kannst sie kostenlos herunterladen.  Die andere Mütter haben ebenfalls Geschenke für die Kinder mitgebracht.  Vielen Dank für eure Mühe liebe Mine und Derya! Für die Baklavaliebhaber habe ich am Dienstag um 23 Uhr angefangen, Baklava zu machen. Ich konnte nicht früher anfangen, weil wir zum Iftar Besuch hatten. Irgendwie backe ich seit Jahren erst ab 23 Uhr 🙂Den Pizzateig und den Kuchen für die Cake Pops hat mein Mann zubereitet.  Um 15 Uhr kamen die ersten Gäste. Da die Kindergartenkinder mit dem KiGa unterwegs waren und die Bahn eine Verspätung hatte, kamen sie erst so gegen 16:15 Uhr zur Feier. Die ersten 45 Minuten haben wir mit den Großen getanzt und gespielt.  Die Kindergartenkinder sind da…  Wir haben mit den Seifenblasen getanzt.  Nach einigen Tanzrunden haben wir zwei Gruppen gebildet.  Gruppe 1: Team Cake Pop Gruppe 2: Team Pizza Während die Gruppe 1 die Cake-Pop-Masse zu Kugeln geformt hat, hat die Gruppe 2 Pizza gebacken.  Dann haben wir gewechselt.  Die Mütter haben fleißig mitgeholfen.  Vielen vielen Dank liebe Diana, Christina, Mine, Derya und Fatima Zahra. Später haben die Kinder gegessen und die Cake Pops dekoriert.  Und nach dem Dekorieren haben wir mit den Müttern Kaffee getrunken. Die Kinder haben sich alleine beschäftigt. Wir wurden mit Eid-Geschenken überrascht. Sogar unsere Nachbarin Tante I. kam vorbei.Ich bedanke mich für eure Wertschätzung. Meryem und Maria hatten einen wundervollen Tag. Sie haben sich bei allen Kindern bedankt. Die Party endete um 18:30 Uhr, aber einige Kinder wollten noch nicht gehen.  Die Kinder unserer Nachbarn blieben sogar bis 21 Uhr. Gemeinsam haben wir aufgeräumt. Die große Tochter unserer Nachbarin sagte zu mir “Am meisten hat mir der Klatsch Tanz (Damat Halayi) gefallen. Können wir wieder tanzen?” Bevor sie nach Hause gegangen sind, haben wir noch eine Runde im Garten getanzt.  Es war ein wundervoller Tag!  Besonders für die Kinder. Man hat gesehen, dass die Unterschiede für die Kinder überhaupt keine Rolle spielen-Ob Herkunft, Religion oder kultureller Hintergrund. Auch für Erwachsene nicht. Gemeinsam konnten wir das Ramadanfest feiern und die Freude am Beisammensein teilen.   Schon seit Jahren feiern wir die Feste gemeinsam mit unseren Freunden und Nachbarn.  Vor 10 Jahren hatten wir in unserem Gebäude 17 NachbarInnen, von denen 15 StudentInnen waren. Ich habe die StudentInnen jedes Jahr zu uns zum Weihnachtsessen eingeladen, obwohl wir zu Hause kein Weihnachten gefeiert haben- und das wussten sie auch! Den Esstisch habe ich weihnachtlich dekoriert, die Geschenke entsprechend verpackt. Für eine Studentin, die sich vegan ernährt hat, habe ich vegan gekocht. Alle anderen haben Kebap gegessen. “So ein Weihnachtsessen habe ich noch nie erlebt” sagte eine Studentin (19 J.) zu uns. Meine Beiträge wurden in den Sozialen Medien heftig kritisiert, vor allem in der muslimischen Community. Viele fragten: “Warum machst du so was? Sie gratulieren uns auch nicht zu unseren Festen” Erstens, gibt es für mich kein “sie” und “wir” Wer sind “sie”? Wer sind “wir”?Für mich gibt es nur “unsere Gesellschaft”Ich versuche mich von Menschen fernzuhalten, die mich als “Ausländerin”, “Türkin”, “türkische Frau” bezeichnen und versuche in meiner Gesellschaft als Frau, Mutter, Pädagogin, Bloggerin teilzuhaben. Ich bin im Kindergarten oder in der Schule nur eine Mutter, keine “türkische Mutter”Ich bin eine Nachbarin in unserer Straße, keine “türkische Nachbarin”Ich bin eine Pädagogin in unserem Bildungsträger, keine “türkische Mitarbeiterin” Zweitens.Ja, die Kritiker hatten Recht. Vor Jahren habe ich an muslimischen Festen nur von 4-5 (nichtmuslimischen) Freunden Nachrichten bekommen. Aber dieses Jahr waren es 30 Nachrichten.   Ich lege großen Wert auf menschlichen Beziehungen und konzentriere mich auf das Gute. Ich schätze jeden Moment und jede Begegnung, die ich mit den Menschen teile, die mir am Herzen liegen. Diejenigen, die mich persönlich kennen, wissen ganz genau, warum ich so viele Partys organisiere. Warum habe ich die StudentInnen zum Weihnachtsessen eingeladen?   Als ich Studentin war habe ich oft Hilfe gebraucht. Manchmal einen Fahrer, der mit mir Einkaufen geht, manchmal einen netten Nachbar, der seinen Mixer ausleihen kann. Vielleicht haben meine NachbarInnen auch Hilfe gebraucht und sie konnten es mir nicht sagen. Bevor ich meine Hilfe angeboten habe, wollte ich, dass wir uns näher kennenlernen. Die Studenten hatten kein Wohnzimmer. Unser Wohnzimmer war wie ein Aufenthaltsraum im Gebäude.Mal haben wir uns zum Fastenbrechen getroffen, mal zum Weihnachtsessen, mal einfach so zum Tee trinken. Wir waren wie eine Familie.Manchmal bekam ich Nachrichten wie diese:“Ich vermisse meine Mutter, darf ich kurz zu dir kommen”“Ich habe mich von meinem Freund getrennt. Mir gehts nicht gut. Können wir kurz reden?”“Wir bekommen heute Abend Besuch. Kannst du uns bitte dein Geschirrset ausleihen?”“Können wir deinen Stabmixer haben?”Nach drei tollen Jahren sind wir umgezogen.  Irgendwann wurde ich Mutter und habe durch meinen Sohn neue Menschen kennengelernt: Mütter, die ihre Kinder in einer offenen Gesellschaft aufwachsen lassen wollen und die mich akzeptiert haben, wie ich bin. Wir haben uns jede Woche getroffen, gemeinsam gekocht und gegessen. Da wir nur Halal-Fleisch essen, wurde ausschließlich vegetarisch gekocht. Ich durfte immer in einer Ecke mein Gebet verrichten. Sonst wäre ich um diese Uhrzeit nicht dort gewesen, besonders im Winter. Die Gebeszeiten sind im Winter zu kurz. Als meine Tochter 6 Monate alt war, haben wir unser erstes gemeinsames Fest gefeiert: Eid ul Adha, auch bekannt als Opferfest oder Annäherungsfest. Sechs Monate später haben wir gemeinsam Weihnachten gefeiert. Unsere Kinder wussten, dass wir unterschiedliche Feste feiern. Ich habe meinen Kindern gesagt “A und B feiern Weihnachten und wir feiern

Weiterlesen »

Ein Tag zwischen Ponys und Ziegen

Ein Tag zwischen Ponys und Ziegen Heute haben wir die Ostern-Ramadan-Geschenke, die wir letztes Wochenende eingepackt haben, im Tierschutzverein abgegeben. Hier geht es zum Blogbeitrag “Der Osterhase kommt zum Fastenbrechen” Wir hatten auf ihrer Homepage Katzen, Kaninchen und Vögel gesehen und dementsprechend eingekauft. Später haben wir erfahren, dass sich der Tierschutzverein noch um Pferde und Ziegen kümmert. Frau F. vom Verein hat uns herzlich eingeladen, die Tiere auf der Weide zu besuchen.  Besonders für die Kinder war es ein aufregender Tag. Meine Tochter hat zusammen mit zwei jüngeren Helfern die Ponys versorgt und durfte sogar auf einem der Ponys reiten. Wir haben uns nützlich gemacht, indem wir bei der Schafweide halfen und dort ein wenig aufgeräumt haben. Die Kinder hatten großen Spaß dabei, die Säcke mit Heu zu füllen und den Tieren etwas Gutes zu tun.  Alles in allem war es fürs uns alle eine wertvolle und schöne Erfahrung. Die Zeit mit dem Tierschutz-Team hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, sich für den Tierschutz zu engagieren und wie bereichernd es sein kann, anderen Lebewesen zu helfen. Wir sind uns sicher, dass wir bald wieder kommen werden. Post Views: 496

Weiterlesen »
+ posts