von Emotionspädagogin Rebecca Ich wurde die Tage gefragt, warum ich so viele Infos unentgeltlich raus gebe. Warum? Weil sie so wertvoll sind, dass sie mit Geld ohnehin nicht zu bezahlen sind! Mir geht es hier um Aufklärung und ich bin sicher, dass ich über diesen Weg einige Menschen erreiche. Und selbst wenn nur eine einzige Person dadurch anfängt, über eigene gelebte Muster mal nachzudenken, Muster, unter denen man selbst als Kind so gelitten hat und sie heute dennoch weiter lebt, jemand, der etwas verändern möchte, selbst heilen möchte, …dann habe ich damit etwas erreicht. Es ist keine Schande, sich helfen zu lassen. Im Gegenteil. Es ist schlimm, es nicht zu tun. Woher kommt dieser Glaubenssatz? Ich bin davon überzeugt, dass unsere Welt krank ist, weil sehr viele Menschen krank sind. Immer im Versteck zu bleiben und lieber die Fehler bei anderen zu suchen, während man ums Überleben kämpft! Selbstliebe ist verdammt wichtig, die meisten Menschen kennen ihren Selbstwert dennoch nicht. Daher wird weiter ums Überleben gekämpft, aber andere dabei ausgeblendet. Es kann nur jeder selbst heilen, aber man darf sich dafür öffnen und begleitet werden. Und ja, man darf auch anderen Hilfe anbieten. Man nennt es Nächstenliebe. Niemand von uns ist perfekt, das ist auch garnicht notwendig. Aber wenn jeder mal auf sich schaut, welche Gefühle er in welchen Situationen hat, dann kann man dadurch vieles auflösen, anders reagieren. Man muss weder Glaubenssätze noch Muster weiter führen, nur weil sie (unbewusst) über viele Generationen weiter gegeben werden und man es auch garnicht anders gelernt hat. Angst darf da sein, Wut darf da sein, Trauer darf da sein…alle Gefühle dürfen da sein. Doch wie genau ist deine Reaktion darauf? Gibt es andere Möglichkeiten, das Gefühl da sein zu lassen, es zu verstehen, um es dann auch wieder gehen zu lassen? Andere Reaktionen als Schlagen, Schreien, Mobbing, Mitmenschen ausblenden…JA! Definitiv JA! Du musst den Papa oder die Mama deines Kindes nicht schlecht machen, weil du dich selbst schlecht fühlst. Du musst deinen Mitschüler nicht mobben, weil du traurig bist. Du musst die Scheibe nicht einschlagen, weil du wütend bist.Es lässt sich anders kanalisieren. Aber so sitzen dann die Kinder in den Schulen, in einem Chaos von Gefühlen und müssen sie unterdrücken, weil sie nicht wissen, wie sie damit anders umgehen können und dafür auch garkein Raum ist.Brav und ruhig sitzen, niemanden stören! Und dann rappelts plötzlich auf dem Pausenhof oder sie eskalieren direkt im Klassenzimmer. Andere erstarren vollends, eingesperrt hinter einer Mauer, um garnichts mehr zu fühlen. Womöglich fühlt sich ein Lehrer dann noch getriggert von dem schreienden Kind, von dem wütenden Kind, von dem „Klugscheisserkind“, von der „Heulsuse“,…weil auch er selbst vielleicht noch ein Thema damit hat?Ein Teufelskreis.Aber weißt du, was zu Hause bei dem Kind in der Nacht noch abging? Weißt du, ob das Kind morgens noch gesagt bekommen hat, dass es einfach furchtbar ist, immer nur für Durcheinander sorgt,…?Weisst du es, du Lehrer, du andere Eltern, du Mitschüler! Nein, das weißt du nicht, es steht niemandem auf die Stirn geschrieben. Aber merken wird es jeder. Die Folge merkt jeder, die Ursache wird ausgeblendet.Wir können aber selbst entscheiden, wie wir reagieren, wie wir mit Gefühlen umgehen. Dann, wenn wir wissen, was alles möglich ist.Muss es Randale sein, oder darf das Kind endlich mal so richtig weinen und sich angenommen fühlen, weil es einfach nur Angst hat, die sich in Wut äußert? Daher brauchen wir nicht nur ein Fach zu Emotionen, wir brauchen Eltern, wir brauchen Lehrer, die Kinder entsprechend begleiten können und sich auch ihrer eigenen Lehrerpersönlichkeit bewusst sind. Es macht also mehr als Sinn, es schon direkt mit in die Lehrerausbildung zu integrieren. Dann möchten diesen Beruf zukünftig vielleicht auch wieder mehr Menschen machen, weil sie es sich dann auch zutrauen. Ein so wertvoller Beruf! Mittlerweile ist ja jeder nurnoch davon abgeschreckt. Ansonsten bleibt es eben dabei, dass Menschen von Ausserhalb für einen Tag an die Schulen kommen, um den Kindern dann am Ende eine Urkunde auszuteilen, auf der sie lesen können, dass sie stolz auf sich sein können, an einem Selbstbehauptungs- und Resilienztraining teilgenommen zu haben und nun stark sind. Dass sie mit hoher Energie alles schaffen können.Woher genau kommt jetzt diese Energie? Von diesem einen Tag? Ernsthaft? Das soll KEINESFALLS abwertend sein. Diese Arbeit ist unglaublich wertvoll! Absolut! Ein Tag ist definitiv besser als keiner! Aber es reicht halt einfach nicht aus! Das muss einfach auch täglich geübt, integriert, vorgelebt werden. Da viele Kinder in Ganztagsschulen sind, mehr Zeit in der Schule als mit ihrer Familie verbringen, ist es einfach auch wichtig, dass sie eine gesunde Bindung zu ihrem Lehrer haben. Eine Bindung, bei der sie sich wertgeschätzt und sicher aufgehoben fühlen. Vertrauen! Das ist so viel mehr als nur ein Fach oder Tageskurs.In einer Höher-schneller-weiter-Gesellschaft, in der beide Elternteile ganztags arbeiten müssen, denen auch eigene Zeit zum Ausruhen zustehen soll, kommen einfach schlichtweg die Kinder immer zu kurz.Das System bestimmen wir jedoch nicht, das ist Aufgabe der Politik, aber wir sind das System im System.Eltern, Lehrer, Schüler! Jede einzelne Instanz ist wichtig. Ihr wünscht euch ein schönes Miteinander? Dazu muss jeder bei sich selbst anfangen.Kinder brauchen Bindung.In jedem Fall Bindung zu ihren Eltern und Bindung zu ihren Lehrern. Menschen, denen sie sich öffnen können, Menschen, denen sie vertrauen können, in dem Wissen, Halt zu finden, beim Wachsen begleitet zu werden.Und diese Bindung darf auch zwischen Eltern und Lehrern bestehen, auch zwischen Lehrern und Lehrern. Jeder darf ganz unterschiedlich sein, jeder seine individuellen Stärken einbringen. Aber eben im Miteinander, nicht gegeneinander. Warum soll jeder alleine „überleben“. Wir dürfen hin zu gemeinsamen Erleben. Einfach Leben! Es darf doch leicht sein. Warum wählt jeder beim Überleben den gedacht leichteren, jedoch viel schweren Weg? Gemeinsam statt einsam! Was, wenn Kinder irgendwann weinen, weil sie 6 Wochen lang nicht zur Schule gehen können, wenn Ferien sind, weil sie gerne kommen?Ich nenne gerne extreme Beispiele…es soll verdeutlichen, dass sie eben nicht nur von WE zu WE leben, von Ferien zu Ferien…Das tun sie, oder? Das tun auch wie Lehrer, oder? Das tun auch wir Eltern, oder?Kinder, die gerne zur Schule gehen, weil sie sich dort aufgehoben und wohl fühlen! Das